Helmut Schlesinger
Wegbereiter und Garant der deutschen Geld- und Stabilitätspolitik
Helmut Schlesinger
Wegbereiter und Garant der deutschen Geld- und Stabilitätspolitik
Über vier Jahrzehnte war Prof. Dr. Helmut Schlesinger Zentralbanker mit Leib und Seele. Nun, kurz nach Vollendung seines 100. Lebensjahres, haben wir die traurige Nachricht erhalten, dass er am 23. Dezember 2024 verstorben ist. Helmut Schlesinger wird uns als ebenso hochkarätig sachkundiger wie prinzipientreuer Bundesbanker in Erinnerung bleiben, der die Idee einer geldpolitischen Stabilitätskukltur wie kaum ein anderer verkörperte und ihr weit über die Grenzen des Landes hinaus eine bleibende Bedeutung verlieh.
Von 1991 bis 1993 bekleidete er das Amt des Präsidenten der Deutschen Bundesbank. Zuvor war er in verschiedenen Positionen für die Bank tätig, unter anderem als langjähriger Vizepräsident (von 1980 bis 1991) sowie als Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft und Statistik. Für ehemalige Mitarbeiter war Helmut Schlesinger ein großes Vorbild und eine Quelle des Ansporns in vielerlei Hinsicht. Insbesondere vier Bereiche seiner Tätigkeiten haben die Arbeit seiner Mitarbeiter maßgeblich geprägt: Erstens seine Fähigkeit, ökonomisches Denken als eine Synthese aus Analyse und Statistik zu begreifen, zu vermitteln und zu organisieren, zweitens sein Verdienst, eine Stabilitätskultur in leitenden Positionen mitgeschaffen und bewahrt zu haben, drittens sein ordnungspolitisches Credo zur Preisstabilität und zur Unabhängigkeit der Zentralbank sowie viertens seine klaren Vorstellungen zu den Bedingungen einer erfolgreichen Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion.